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Lautstärke im Fahrzeuginnenraum beim Spiegel-Spiegel-Kontakt

Prallt ein fahrender Pkw mit einem Außenspiegel gegen den Außenspiegel eines geparkten Pkw sind in der Regel im Inneren des verursachenden Fahrzeugs Schalldrücke messbar, die in den Bereich der akustischen Wahrnehmbarkeit einzustufen sind. Nicht selten klappt der Außenspiegel des verursachenden Fahrzeugs um und es kommt zu einem direkten Kontakt mit der Seitenscheibe, sodass die Schallisolierung der Fahrzeugkarosserie nicht zum Tragen kommt.

Aus diesseits bekannten Crashversuchen sind gemessene Schalldrücke im Fahrzeuginnenraum von mindestens 80 dB(A) bekannt.

Welcher Schalldruck ist jedoch zu erwarten, wenn es zu keiner Zerstörung des Spiegelgehäuses kommt?

In einem eigenen Versuch fuhr ein VW Polo mit 29 km/h mit dem unteren Bereich des rechten Außenspiegels gegen die obere äußere Ecke des linken Außenspiegels eines stehenden Ford Puma.

Nach dem Anstoß waren an den Spiegelgehäusen beider Fahrzeuge Lackabriebspuren zu verzeichnen. Zudem war der Spiegel des verursachenden VW Polo leicht fehlgestellt.

In Höhe der Kopfstütze des VW Polo wurde ein Schalldruck von 73,1 dB(A) gemessen. Der außerhalb der Fahrzeuge in einem Abstand von 3 m wirkende Schalldruck betrug 82,5 dB(A).

Unter Beachtung von Literaturwerten zu normal herrschender Lautstärke in einem Fahrzeug muss dieser Spiegel-Spiegel-Kontakt für den Fahrer des verursachenden Fahrzeugs nicht nachweisbar akustisch wahrnehmbar gewesen sein. Dies deckt sich auch mit dem Ergebnis einer eigenen Erhebung mit zehn Probanden. Beim normalen Fahren bis zu etwa 50 km/h stellten die Probanden das Musikprogramm des Radios für sich in normaler Laustärke mit mindestens 63,0 dB(A) (männlich, 22) bis maximal 73,1 dB(A) (weiblich, 54) ein.